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Entwicklung der Robotik im Jahr 2025

Die aktuelle Ausgabe des World Robotics Report der International Federation of Robotics (IFR) zeichnet ein zunehmend klares Bild: Die globale Nachfrage nach Industrierobotern bleibt robust, doch die Dynamik verschiebt sich. Während einige Regionen und Branchen mit Rückgängen kämpfen, entstehen anderswo neue Wachstumsmotoren. Die Zahlen für 2024 zeigen eine Branche im Wandel – getrieben von technologischem Fortschritt, geopolitischen Spannungen und einem strukturellen Umbruch in der industriellen Produktion.

Stabiler Markt mit regionalen Unterschieden

Mit rund 542.000 neu installierten Industrierobotern im Jahr 2024 bewegt sich der Markt weiterhin auf hohem Niveau, nur knapp unter dem Rekordwert von 2022. Besonders auffällig ist die Dominanz Asiens, wo drei Viertel aller neuen Roboter aufgestellt werden. China allein vereint 54 Prozent des globalen Absatzes auf sich und hat mittlerweile einen operativen Bestand von über zwei Millionen Einheiten – mehr als alle anderen Länder zusammen. Doch während China weiter wächst, stagnieren traditionelle Roboter-Hochburgen wie Japan und Südkorea. In Europa und Nordamerika dagegen macht sich eine zunehmende Zurückhaltung bemerkbar: Die Installationen gingen 2024 um acht bzw. zehn Prozent zurück. Gründe dafür sind die schwächelnde Automobilindustrie, hohe Arbeitskosten und die Unsicherheit durch Handelskonflikte, die Unternehmen zu regionalen Umverlagerungen zwingen.

Interessant ist die Entwicklung in Indien, das sich mit einem Plus von sieben Prozent auf Platz sechs der größten Roboter-Märkte vorgearbeitet hat. Das Land profitiert von der Suche nach Alternativen zu China und setzt vermehrt auf Automatisierung, um seine wettbewerbsfähige Position in der globalen Fertigung zu stärken. Gleichzeitig verliert Deutschland, einst Vorreiter der Robotik in Europa, an Schwung: Die Installationen sanken um fünf Prozent, vor allem wegen des Einbruchs in der Automobilproduktion, die hierzulande seit Jahrzehnten der wichtigste Treiber war.

Elektronikbranche überholt die Autoindustrie

Lange bestimmte die Automobilindustrie den Rhythmus der Roboter-Nachfrage. Doch dieser Trend bröckelt. 2024 wurde die Elektronikbranche mit einem Anteil von 24 Prozent zum größten Abnehmer – ein Wechsel, der sich bereits in den Vorjahren abzeichnete. Der Grund liegt auf der Hand: Die Nachfrage nach Consumer Electronics, Halbleitern und Batterien für Elektrofahrzeuge steigt ungebremst, während die klassische Autoproduktion mit Überkapazitäten und nachlassender Dynamik bei Elektroautos kämpft. Die Metall- und Maschinenbauindustrie hält sich dagegen stabil und steigerte ihre Installationen sogar um 16 Prozent. Hier zeigt sich, wie Roboter zunehmend in neuen Anwendungsbereichen Fuß fassen, etwa in der Fertigung von Maschinen für erneuerbare Energien oder in der Lebensmittelverarbeitung.

Ein weiterer Indikator für den Wandel ist der anhaltende Boom bei kollaborativen Robotern (Cobots). Ihr Anteil an den Neuinstallationen stieg auf fast zwölf Prozent. Cobots sind flexibler einsetzbar als klassische Industrieroboter und eignen sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen, die bisher oft vor den hohen Investitionskosten zurückschreckten. Ihre Wachstumsraten liegen seit Jahren im zweistelligen Bereich – ein Zeichen dafür, dass die Automatisierung nicht mehr nur Domäne großer Konzerne ist.

Service-Robotik: Medizin und Logistik als Wachstumstreiber

Noch dynamischer als die Industrie-Robotik entwickelt sich der Markt für Service-Roboter. Hier verzeichnete die IFR 2024 ein Plus von neun Prozent bei professionellen Anwendungen, wobei medizinische Roboter mit einem Zuwachs von 91 Prozent besonders herausstachen. Laborautomation, chirurgische Assistenzsysteme und Pflegeroboter gewinnen an Bedeutung, getrieben von demografischem Wandel und Fachkräftemangel. Auch in der Logistik sind autonome Mobile Roboter (AMR) auf dem Vormarsch: Sie helfen, Lieferketten effizienter zu gestalten und den Personalmangel in Lagern und Distributionzentren zu kompensieren. Die Pandemie hat diesen Trend beschleunigt, doch mittlerweile sind es vor allem strukturelle Engpässe auf dem Arbeitsmarkt, die die Nachfrage antreiben.

Gleichzeitig bleibt der Markt für humanoide Roboter noch ein Nischensegment. Zwar arbeiten zahlreiche Unternehmen an Prototypen, doch echte Serienanwendungen stecken noch in den Kinderschuhen. Die technischen Hürden sind hoch, und die wirtschaftlichen Einsatzmöglichkeiten müssen erst noch bewiesen werden. Dennoch könnte sich das in den kommenden Jahren ändern, sobald die Kosten sinken und die Systeme zuverlässiger werden.

Herausforderungen: Kosten, Regulation und Fachkräftemangel

Trotz der positiven Aussichten gibt es Hemmnisse. Hohe Anschaffungskosten und die Komplexität der Integration schrecken viele Unternehmen ab – besonders in Europa, wo Überregulation und hohe Löhne die Wettbewerbsfähigkeit mindern. Zwar gibt es Förderprogramme, doch diese erreichen oft nur diejenigen, die bereits mit Robotik vertraut sind. Gerade kleine und mittlere Betriebe tun sich schwer, das nötige Know-how aufzubauen. Hier fehlt es nicht nur an finanziellen Mitteln, sondern auch an einem Ökosystem aus Systemintegratoren, die bei der Umsetzung helfen.

Ein weiteres Problem ist die Energieeffizienz. Mit dem Druck zur Dekarbonisierung müssen Roboterhersteller nachweisen, dass ihre Systeme nicht nur produktiver, sondern auch nachhaltiger sind. Das führt zu neuen Innovationen, etwa in der Leichtbau-Robotik oder bei energieeffizienten Antrieben, stellt die Branche aber auch vor zusätzliche Herausforderungen.

Rechtsanwalt Jens Ferner, TOP-Strafverteidiger und IT-Rechts-Experte - Fachanwalt für Strafrecht und Fachanwalt für IT-Recht

Fest steht: Die Robotik steht nicht vor einem Boom, sondern vor einer tiefgreifenden Transformation. Wer heute investiert, tut dies weniger aus Kostendruck als aus strategischer Notwendigkeit. Die Frage ist nicht mehr, ob automatisiert wird, sondern wie – und wer die neuen Möglichkeiten als Erster nutzt.

Ausblick: Wachstum trotz Unsicherheit

Die Prognosen für die kommenden Jahre fallen vorsichtig optimistisch aus. Bis 2028 könnte die globale Nachfrage die Marke von 700.000 Einheiten pro Jahr überschreiten. Asien bleibt dabei der wichtigste Motor, während Europa vorerst keine Impulse liefern wird. Die USA könnten von den aktuellen Handelsbarrieren profitieren, wenn Unternehmen ihre Produktion näher an den heimischen Markt verlagern. Langfristig wird der Erfolg der Robotik jedoch davon abhängen, ob es gelingt, die Technologie für neue Branchen und kleinere Unternehmen zugänglich zu machen.

Ein Schlüsselfaktor dürfte die Entwicklung von KI-gestützten Robotern sein: Generative und physikalische KI könnten völlig neue Anwendungen ermöglichen – von der flexiblen Montage bis hin zu autonom agierenden Systemen in unstrukturierten Umgebungen. Gleichzeitig wird der Wettbewerb zwischen westlichen und asiatischen Herstellern schärfer, besonders in China, wo einheimische Anbieter zunehmend Marktanteile gewinnen.

Rechtsanwalt Jens Ferner ist erfahrener und hochspezialisierter Fachanwalt für Strafrecht sowie Fachanwalt für IT-Recht mit über einem Jahrzehnt Berufspraxis und widmet sich ganz der Tätigkeit als Strafverteidiger und dem IT-Recht - spezialisiert auf Cybercrime, Cybersecurity, Softwarerecht und Managerhaftung. Er ist Lehrbeauftragter für IT-Compliance (FH Aachen), zertifizierter Experte für Krisenkommunikation & Cybersecurity; zudem Autor sowohl in Fachzeitschriften als auch in einem renommierten StPO-Kommentar zum IT-Strafprozessrecht sowie zur EU-Staatsanwaltschaft. Als Softwareentwickler ist er in Python zertifiziert und hat IT-Handbücher geschrieben.

Er beschäftigt sich intensiv im technologischen Bereich mit Fragen der Softwareentwicklung, KI und Robotik - nicht nur als Jurist, sondern eben auch selbst als Entwickler. In diesem Blog werden Inhalte vor allem rund um Robotik bzw. Roboterrecht und ergänzend zum Thema K geteiltI. Es werden Unternehmen im gesamten IT-Recht beraten und vertreten, dies vor allem strategisch und nicht juristisch nach "Schema F".
Rechtsanwalt Jens Ferner (Fachanwalt für IT-Recht & Strafrecht)
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